Der Feuerschutz in Großheirath ist so alt, wie das Feuer selbst. Auch in Großheirath gab es bereits vor der eigentlichen Gründung der Feuerwehr (früher Brandwehr) schon einen organisierten Feuerschutz. Die Brandwehr unterstand der Aufsicht der Gemeinde und ihr oberstes Aufsichtsgremium war das herzogliche Landratsamt in Coburg.
Wie eine vorhandene Brandschutzordnung aus dem Jahre 1834 zeigt, wurde schon damals der Feuerschutz sehr gewissenhaft durchgeführt.
Im Jahre 1867 erhielt die Brandwehr in Großheirath, nachdem die alte Tragspritze nicht mehr einsatzfähig war, die noch heute vorhandene, allerdings nicht mehr zum Einsatz vorgesehene Handdruckspritze, die bis in den zweiten Weltkrieg hinein bei Übungen und der immer wieder vorkommenden Brandbekämpfung eingesetzt wurde, sowie auch bei Wassergefahren die Keller leer pumpte. Während man bis etwa in das neunzehnte Jahrhundert hinein teilweise mit von Hand zu Hand gereichten Eimern voll Wasser die Brandbekämpfung vornahm, waren doch diese alten Spritzen, wenn man sie auch heute mit einem wehmütigen Lächeln betrachtet, ein Fortschritt und eine Erleichterung, vor allem aber ein schlagkräftiger Schutz gegen das Feuer und die Wassernot. Genauere Aufzeichnungen über das Geschehen in der Feuerwehr Großheirath liegen erst seit der Gründung des Feuerwehrvereins vor.
Bereits im Jahre 1927 konnte die Gemeinde Großheirath ihre Zentrale Wasserversorgung in Betrieb nehmen. Sie war damit sehr fortschrittlich; insbesondere deshalb, weil die hierbei geschaffenen Hochdruckhydranten eine erhebliche Verbesserung des Feuerschutzes mit sich brachten.
Die Einweihung der Wasserleitung fand am 20.10.1927 im Rahmen eines Wasserfestes statt. Hierbei waren unter anderem Oberregierungsrat Fritsch und Obersekretär Liebau vom Landratsamt Coburg sowie Landesbrandmeister Ringler anwesend. Die anlässlich des Wasserfestes von der Feuerwehr vorgeführten Hochdruckhydranten fanden nicht nur bei den Herren vom Landratsamt große Beachtung, sie fanden vor allem bei den vielen auswärtigen Gästen reges Interesse. Die im Anschluss an diese Vorführung stattfindende Feier im Gasthaus Albin Fischer wurde von der Feuerwehrführung genutzt, die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr anzuregen.
Das Protokoll schreibt hierzu: „Freudig bewegt gab Herr Landesbrandmeister Ringler mit begeisterten Worten die Vorzüge und Grundsätze der Freiwilligen Feuerwehren bekannt, welche freudig aufgenommen wurden.“
Dieser Vorschlag wurde von der Gemeinde angenommen. Der damalige Obersteiger und spätere langjährige Kommandant Johann Lang hat deshalb zu einer Gründungsversammlung am 16. Januar 1928 in die Gastwirtschaft Babette Schwämmlein eingeladen.
1. Vorsitzender: | Bürgermeister Stephan Schumann |
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1. Kommandant: | Johann Lang |
Schriftführer: | Emil Jörg |
Kassier: | Adolf Bauer |
Spritzenmeister: | Georg Höllein |
Obersteiger: | Fritz Zeitner |
Schon nach kurzer Zeit zeigte sich, dass die Disziplin in der neugegründeten Feuerwehr zu wünschen übrig ließ. Streitigkeiten und mangelnde Dienstauffassung erschwerten einen geordneten Dienst. Daraufhin beschloss die Versammlung, bei Nichterscheinen ein Strafgeld von DM 1,-- je versäumter Übung oder Dienstversammlung einzuführen. Am 18.02.1928 kam der Vorschlag vom Kommandanten, von der Vereinskasse einen Hydrantenwagen zu beschaffen. Dieser Vorschlag wurde von der Versammlung nicht gebilligt.
Der daraufhin bei der Gemeinde gestellte Antrag auf Beschaffung eines Hydrantenwagens wurde von der Gemeinde angenommen. Der Hydrantenwagen ist heute noch im Besitz der Freiw. Feuerwehr.
Im Dritten Reich wurde ab 1935 kein Protokoll mehr geführt. Deshalb fehlen hier einige sicherlich interessante Berichte aus dem Vereinsgeschehen. Nach dem Kriege wurde der Feuerwehrverein am 14.11.1947 wieder ins Leben gerufen.
Stellvertreter: | Emil Matthe am 27.04.1940 bei Oskat Schwämmlein I (R. Scheler) |
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Kommandant und Vorsitzender: | Fritz Kellermann |
Kassier: | Gerhard Sperber |
Schriftführer: | Hermann Heublein |
am 06.05.1936 bei Richard Ehrsam |
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am 06.09.1958 Mühle Reißenweber (landw. Betrieb), 1 Todesopfer, Feuerwache über 5 Tage |
am 30.12.1977 Gestellfabrik Dünisch |
am 30.10.2011 Angermüller (landw. Betrieb), 1 Todesopfer, Feuerwache über 4 Tage |
Im Jahre 1946 bekam die Freiwillige Feuerwehr Großheirath ihre 1. Motorspritze. Bis dahin musste der Feuerschutz über die seit 1867 vorhandene und noch heute funktionsfähige Handdruckspritze sowie über den Hydrantenwagen gewährleistet werden. Nachdem die 1946 beschaffte Motorspritze nicht mehr leistungsfähig war, beschaffte man eine Magirus TS 8/8, die am 20.04.1958 übergeben wurde. Im technischen Bereich erlebte die Freiwillige Feuerwehr Großheirath in den Jahren 1982 und 1983 die bis dahin größten Fortschritte. Am 16. Mai 1982 konnte das an der Banzer Straße auf dem Platz des ehemaligen Schäferstadels errichtete Feuerwehrgerätehaus feierlich übergeben werden. Bereits ein Jahr später, am 27.08.1983 konnte das erste Löschfahrzeug in der Gemeinde, ein Magrius LF 8 mit technischen Hilfeleistungssatz und schwerem Atemschutz übergeben werden. Damit hatte die neugeschaffene Großgemeinde ihr erstes Löschfahrzeug. Der im Jahre 1952 beschaffte Tragkraftspritzenanhänger hatte damit ausgedient. Am 22. September 2007 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Großheirath ihr neues TSF-W (7,5 to.) mit umfangreicher technischer Ausrüstung. Der Feuerwehrverein Großheirath ist ein wichtiger Träger des örtlichen Vereinsgeschehens. Das Vereinsleben gestaltet sich harmonisch. So konnte die Wehr am 10.07.1966 ihr 100jähriges und in der Zeit vom 30. Mai bis zum 2. Juni 1991 im Rahmen eines Kreisfeuerwehrfestes ihr 125jähriges Bestehen feiern.
1. Vorsitzender | 2. Vorsitzender | 1. Kommandant | 2. Kommandant |
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1928 – 1945 Stephan Schumann |
1927 – 1945 Johann Lang |
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1945 – 1952 Fritz Kellermann |
1945 – 1949 Fritz Kellermann |
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1952 – 1965 Hermann Angermüller |
1949 – 1953 Emil Matthe |
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1965 – 1973 Hermann Hahn |
1953 – 1979 Edgar Hartung |
***- 1995 Thomas Zeuner |
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1973 – 1980 Edgar Hartung |
1979 – 1996 Gerhard Göckel |
1995 - 1996 Harald Scheler |
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1980 - 2008 Gerold Hümmer |
1996 - 2002 Carsten Dinkel |
1996 – 2002 Harald Scheler |
1996 - 2002 Arno Bohl |
2002 - 2014 Oliver Lulei |
2002 – 2008 Arno Bohl |
2002 - 2008 Harald Scheler |
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2008 – 2014 Gerhard Göckel |
2008 - 2017 Andreas Hümmer |
2008 - 2014 Arno Bohl |
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2014 – 2017 Oliver Göckel |
2014 - 2017 Stefan Jörg |
2014 - 2017 Jens Zetzmann |
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2017 - Marcus Henkel |
2017 - 2022 Andreas Hümmer |
2017 - Jens Zetzmann |
2017 - Oliver Lulei |
2022 - Yannick Scheler |